7. Kultur und Freizeit
Sportflächen im Norden schaffen
In einer wachsenden Stadt gibt es zunehmend Flächenkonkurrenzen. Die Linke setzt sich vehement dafür ein, dass nicht nur an Wohnraum gedacht werden darf. Im Gegenteil: Wohnraum darf nur erweitert werden, wenn auch die dazugehörige, pflichtige und freiwillige Infrastruktur mitwächst. Dazu zählen insbesondere auch Sportflächen, nicht nur im Schul-, sondern auch im Freizeitbereich. Wir fragen beispielsweise seit Jahren in den Ausschüssen nach, wie es um die geplanten Öffnungen von immer mehr Schulhöfen und deren Sportplätzen in den Nachmittagsstunden auch für unorganisierten Breitensport – also Freizeitaktivitäten ohne Vereinsbindung – steht. Hier konnte in den vergangenen Jahren erfreulicherweise ein Aufwuchs erreicht werden – zum Beispiel bei den neuen Sportanlagen an der Kurfürstenstraße. Darüber hinaus setzen wir uns massiv für den Ausbau der Sportflächen ein. Durch Sanierungen und Ausbauten konnten auch bestehende Flächen ertüchtigt werden, z. B. an der Kurfürstenstraße, am Kuhforter Damm, in Fahrland an der Grundschule oder die Sportflächen an der Kirschallee. Zudem wird in Bornim eine neue Sportanlage unabhängig von einem Schulbau geplant und soll schnellstmöglich gebaut werden.
ESV Lok Sportplatz
Die Linke Potsdam setzt sich ebenso für den Erhalt des Vereins ESV Lok Potsdam e.V. auf dem Sportplatz in der Berliner Vorstadt ein. In einer gemeinsamen Anstrengung mit dem Linken-Bundestagsabgeordneten Christian Görke konnte ein Verkauf nach Höchstgebot abgewehrt werden. Der Ankauf der Sportfläche durch die Stadt ist in Arbeit.
Parkeintritt
Wir bleiben dabei: Die Potsdamer Parks müssen jedem Menschen kostenfrei offenstehen. Dies entspricht jedoch leider nicht der Realität. Der beliebte kommunale Volkspark im Bornstedter Feld kann nur gegen Eintritt besucht werden und der der Stiftung SPSG gehörende Park Sanssouci nur mit massiven kommunalen Geldern kostenfrei gehalten werden, obwohl er uns nicht gehört. Wir wollen für beide Parks nicht, dass Eintritt genommen werden muss. Im Falle des Park Sanssoucis gab es 2023 eine Kompromisslösung: Die Stadt zahlt der Stiftung nun nur noch 800.000€ jährlich statt 1 Million Euro, im Gegenzug bleibt der Park kostenfrei. Grundsätzlich sehen wir jedoch die Stiftungseigner (den Bund und die Länder Berlin und Brandenburg) langfristig in der alleinigen Pflicht, die nicht auf uns als Kommune abgewälzt werden darf. Ein ebenfalls 2023 gefasster Beschluss, den Volkspark kostenfrei begehbar zu machen, wurde leider gegen unseren Willen nur wenige Monate später wieder kassiert – SPD und Grüne bekamen Angst vor Ihrer eigenen Courage und den Kosten, die nun weiterhin auf die Bürger*innen abgewälzt werden. Doch für uns ist dieses Thema noch nicht vom Tisch.
Planetarium, Inselbühne, Fortführung Extavium
Potsdam hat im kulturellen Bereich einiges zu bieten und wir setzen uns dafür ein, dass diese Angebote erhalten bleiben und stetig ausgebaut werden. So war einer unserer ersten Erfolge 2019 die Soforthilfe für das Potsdamer Planetarium, das temporär sogar wegen Überhitzung der Räumlichkeiten geschlossen werden musste. Das Planetarium brauchte dringend einen neuen Projektor sowie eine Klimaanlage, um die ganzjährige Nutzung zu ermöglichen sowie mehr Personal für den Ausbau des Bildungsangebots. Auf unseren Antrag hin konnte das realisiert werden und so erstrahlen seit 2022 bei angenehmen Temperaturen dank neuester ZEISS-Technik hervorragende Bilder unter der Kuppel. Das neue Digitalsystem konnte durch eine Kooperation mit dem Hersteller sogar in Potsdam Weltpremiere feiern und den über 40 Jahre alten Projektor ersetzen. Seitdem kann das Universum noch besser erkundet werden.
Ebenfalls gelang uns gemeinsam mit der Bürgerstiftung die Wiedernutzbarmachung der Inselbühne auf der Freundschaftsinsel, für die bereits ein Abriss im Raum stand – nach einer zunächst immer jahresweisen Befristung sieht es in Umsetzung unseres Antrages nun danach aus, als ob man endlich auch langfristig planen und mit einem 5-Jahres-Vertrag Sicherheit geben könne.
Auch das beliebte Extavium, das Mitmachmuseum für MINT-Experimente, konnte durch unsere Hilfe gerettet werden: Wir unterstützen 2020 den Übergang in eine neue Trägerschaft mit finanziellen Mitteln, sodass es heute wieder wirtschaftlich stabil betrieben werden kann.
Familientickets Blu
2023 wurde auf unsere Initiative hin ein Teilhabebeschluss für kinderreiche Familien gefasst: In den städtischen Schwimmbädern müssen Familien mit mehr als 3 Kindern derzeit neben einem Familienticket noch weitere Kindertickets kaufen. Diese zusätzliche Belastung wollen wir abschaffen, denn gerade diese Familien müssen häufig ohnehin jede Ausgabe genau überdenken und Besuche im Schwimmbad sind so noch seltener möglich. Ab März 2024 können Sie daher mit dem Familienticket nach einer Registrierung mit allen Kindern die Potsdamer Schwimmhallen, Saunen oder das Familienbad im blu ohne zusätzliche Kosten besuchen. Dies ist nicht nur ein attraktives kommunales Freizeitangebot für Familien, sondern leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Sicherheit für Kinder und Jugendliche, da die Schwimmfähigkeitsquote bei jungen Menschen in den letzten Jahren wieder abgenommen hat – gerade im seenreichen Brandenburg immer eine Gefahr. Auch eine Erhöhung der allgemeinen Kosten des blu konnte zuletzt erfolgreich verhindert werden.
Entgeltordnung SLB
Neben den Schwimmhallen sind uns auch die kommunalen Bibliotheken ein immerwährendes Anliegen. Auch wenn wir die Sonntagsöffnung der Bibliothek aufgrund fehlender Mehrheiten zur Finanzierung nach einer auf unseren Antrag hin erfolgten Prüfung leider noch nicht durchsetzen konnten, so konnten wir 2023 hingegen eine Ungerechtigkeit in der Entgeltordnung beseitigen: Bisher waren nur Schulkinder unter 18 Jahren zu einem unentgeltlichen Bibliotheksausweis und damit der kostenlosen Nutzung berechtigt. Unsere Bibliotheken haben jedoch erfreulicherweise auch ein reiches Angebot an Büchern, Zeitschriften, CDs und anderen Medien für Kindergartenkinder. Wenn diese das Leihangebot in Anspruch nehmen wollten, mussten sie bisher für den Bibliotheksausweis zahlen. Dank unseres Antrages ist die Nutzung der Bibliothek nun für alle Kinder bis 18 Jahre kostenfrei – damit lebenslanges Lernen und die Entdeckung der Welt der Bücher und Medien auch schon den Kleinsten offenstehen.
