Angriff auf Gedenkort: Die Linke fordert antifaschistisches Bildungsprogramm in Potsdam

Erneut wurde die „Bibliothek der verbrannten Bücher“ am Bassinplatz in Potsdam Ziel eines Angriffs. Scheiben wurden zerstört und Bücher angezündet. Ein gezielter Angriff auf antifaschistische Erinnerungskultur mitten in der Stadt.
„Wer Gedenkorte angreift, hat ein Problem mit Demokratie und mit uns als Gesellschaft“, erklärt Tobias Woelki, Vorsitzender der Fraktion Die Linke in der Stadtverordnetenversammlung. „Betroffenheit reicht jetzt nicht. Wir müssen denjenigen entgegentreten, die Geschichte auslöschen und rechte Gewalt normalisieren wollen.“ Die Linke fordert ein Programm für antifaschistische Bildungsarbeit an allen Potsdamer Gedenkorten, gemeinsam mit Schulen und Jugendprojekten entwickelt und dauerhaft finanziert. Erinnerung darf kein leeres Ritual sein, sondern muss jungen Menschen Werkzeuge geben, rechten Ideologien aktiv entgegenzutreten.
Antifaschismus gehört fest in den Alltag dieser Stadt.
Woelki stellt klar: „Die Botschaft der Nationalsozialisten war Feuer und Vernichtung, unsere Antwort muss Solidarität und ein kämpferischer Antifaschismus sein.“ Der Angriff steht in einer Linie mit wachsender rechter Gewalt in ganz Brandenburg.
„In einer Stadt, in der Bücher verbrannt wurden, darf niemand so tun, als sei dieser Ort nur Glas und Papier“, so Woelki. „Wir haben die Verantwortung, antifaschistische Praxis zu stärken.“ Die Linke ruft alle Potsdamer:innen auf, ihre antifaschistische Erinnerungsorte zu verteidigen und dort laut zu werden, wo andere hoffen, dass wir schweigen.