Potsdam braucht keinen Bedarfstest, sondern einen Preisdeckel für alle!

Die Debatte um die Finanzierung des Schulmittagessens in Potsdam ist erneut aufgeflammt. Während einige Stimmen eine Bedarfsprüfung fordern, um nur „wirklich Bedürftige“ zu entlasten, hält die Linksfraktion an ihrer klaren Position fest. Tina Lange, Stadtverordnete für die Potsdamer Linke erklärt dazu:

„Es ist uns wichtig, dass das Schulmittagessen unabhängig vom Einkommen der Eltern gedeckelt wird, denn Bedarfsprüfungen sind eine bürokratische Hürde, die den Zugang zu einer Chancengleichheit in der Schule unnötig erschweren. Im Zusammenhang mit diesen Prüfungen stellt sich außerdem automatisch die Frage, wo die „Bedürftigkeit“ beginnt und wo sie aufhört. In unserer Stadt, wo der Mietenwahnsinn so grassiert, wie nirgendwo anders in Ostdeutschland, sind Lebenshaltungskosten für Potsdamer*innen sowieso bereits eine massive Belastung.
Allerspätestens wenn wir das berücksichtigen, sollte uns klar sein, dass wir es uns als Gesellschaft nicht leisten können eine harte Grenze zu ziehen. Statt das Geld in die teure bürokratische Bewertung von stigmabehaftetem „Bedarf“ zu stecken, könnten wir es genauso in den Deckel für Schulmittagessen investieren. Stattdessen könnten Besserverdienende so einmal sehen, dass auch sie von höheren (Gewerbe-)Steuern profitieren.“

Ergänzend fügt Tobias Woelki, Vorsitzender der Fraktion Die Linke in der Potsdamer SSV hinzu:
„Als Linke sind wir davon überzeugt, dass Bildungsgerechtigkeit da anfängt, wo Kinder auch zum Mittagessen am selben Tisch sitzen können. Ohne Stigma, ohne Durchleuchtung, ohne darum kämpfen zu müssen! Genau aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit SPD, Grünen und den Stimmen der aNDEREN im Jahr 2023 beschlossen, den Preisdeckel für das Schulmittagessen einzuführen und werden uneingeschränkt daran festhalten!
Gießkannenbilder, die in Bezug auf Förderung von Schulmittagessen von Kommunalpolitiker*innen bemüht werden, sind vielleicht auch dahingehend nicht sehr zielführend, weil wir in Brandenburg schon seit Jahren Dürre erleben. Wenn man nicht gießt, wird auch nichts wachsen.“